
Inspiration
Geburtsvorbereitung für Männer: Warum Workshops für werdende Väter so wichtig sind
0 Like Julia Schuster April 8, 2025
GeburtInspiration 19 1 Nadine Hell März 18, 2025
Die Arbeit einer Hebamme ist weit mehr als ein Beruf – sie ist eine Berufung. Claudia Hindenberg, die seit über 20 Jahren mit Leidenschaft als Hebamme tätig ist, beschreibt es so: „Zu sehen, wie neues Leben entsteht, ist jedes Mal aufs Neue ein Wunder.“ Doch dieses Wunder ist bedroht, denn der Hebammenberuf steht unter immensem Druck.
Hebammen in Deutschland kämpfen mit hohen Berufshaftpflichtprämien, Personalmangel und schwierigen Arbeitsbedingungen. Die finanziellen Belastungen sind für viele so erdrückend, dass sie den Beruf aufgeben oder erst gar nicht in die Freiberuflichkeit gehen. Geburtskliniken, Geburtshäuser und Hausgeburten sind dadurch gefährdet – und damit auch die freie Wahl des Geburtsortes für werdende Eltern.
Einer der Hauptgründe für die enorm gestiegenen Haftpflichtprämien ist das hohe finanzielle Risiko bei Geburtsschäden. Dank des medizinischen Fortschritts können schwer geschädigte Kinder heute deutlich länger leben – und benötigen oft lebenslange Pflege. Die Versicherer müssen hohe Summen absichern, was die Prämien in die Höhe treibt.
Während eine Hebamme Anfang der 90er-Jahre noch rund 180 Euro pro Jahr für ihre Haftpflichtversicherung zahlte, stieg diese Summe bis 2014 bereits auf über 5.000 Euro an. Heute liegen die Beiträge für freiberufliche Hebammen mit Geburtshilfe teilweise bei über 9.000 Euro jährlich – eine Summe, die für viele kaum tragbar ist.
Nicht nur Geburtshäuser und Hausgeburtshebammen sind betroffen – auch Hebammen, die in Kliniken arbeiten, sind oft als Selbstständige tätig und müssen die hohen Versicherungsprämien selbst tragen.
„Seit Jahren haben wir Probleme, neue Kolleginnen zu finden“, sagt Susanne Braun vom Geburtshaus München. Viele junge Hebammen meiden die Freiberuflichkeit aus Angst vor den hohen Kosten und dem hohen Arbeitspensum. Denn um allein die Versicherung zu finanzieren, müssen Hebammen oft sehr viele Geburten im Monat begleiten – eine körperlich und emotional enorme Belastung.
Durch den anhaltenden Hebammenmangel mussten bereits viele Geburtshäuser schließen. Das Rosenheimer Geburtshaus konnte beispielsweise über ein Jahr lang keine Geburten betreuen, weil nicht genügend Hebammen zur Verfügung standen.
Diese Entwicklung betrifft alle werdenden Eltern – egal ob sie ihr Kind im Krankenhaus, im Geburtshaus oder zu Hause zur Welt bringen möchten. Denn auch in Kliniken herrscht Personalmangel, was zu einer höheren Geburtenbelastung pro Hebamme führt. Die Folge: weniger individuelle Betreuung unter der Geburt, steigender Stress für das Personal und eine steigende Anzahl an Interventionen wie Kaiserschnitten.
In den letzten Jahren gab es immer wieder politische Maßnahmen, um die Situation der Hebammen zu verbessern. Einige Krankenkassen übernehmen mittlerweile einen Teil der steigenden Kosten, und auch Honoraranpassungen wurden vorgenommen. Doch eine langfristige und sichere Lösung fehlt weiterhin.
Bereits 2015 hatte Bayern gefordert, dass die Bundesregierung eine dauerhafte Lösung für das Haftpflichtproblem erarbeitet. Auch heute, zehn Jahre später, bleibt diese Forderung aktuell.
Einige Hebammen und Verbände fordern daher, dass die Risikoabsicherung durch eine öffentliche Stelle erfolgen sollte. „Schließlich sorgen Hebammen dafür, dass neue Bürger wohlbehalten geboren werden“, sagt Ana Schneider, Hebamme aus Rosenheim.
0 Like Julia Schuster April 8, 2025
0 Like Nadine Hell April 7, 2025
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Trotz aller Schwierigkeiten geben Hebammen nicht auf. Sie kämpfen mit Protestaktionen, Petitionen und politischem Engagement für bessere Arbeitsbedingungen. Viele Eltern unterstützen sie dabei, denn sie wissen, wie wichtig eine gute Geburtshilfe ist.
Wer helfen möchte, kann sich online informieren, an Petitionen teilnehmen oder sich in Elterninitiativen engagieren. Denn letztendlich geht es um weit mehr als den Beruf der Hebamme – es geht um die Geburtshilfe der Zukunft und das Wohl unserer Kinder.
Die Situation der Hebammen in Deutschland bleibt angespannt. Die hohen Haftpflichtkosten, der Mangel an Nachwuchskräften und die schwierigen Arbeitsbedingungen belasten den Berufsstand enorm. Doch eines ist klar: Ohne Hebammen gibt es keine sichere Geburtshilfe.
Es ist an der Zeit, dass Politik, Versicherer und Gesellschaft gemeinsam eine Lösung finden – für die Hebammen, für die Eltern und für die Kinder, die in eine liebevolle und sichere Umgebung geboren werden sollen.
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