Entwicklung von BabysKindergesundheit 5 Nadine Hell April 22, 2025
Wenn dein Baby stundenlang schreit, obwohl es satt, gewickelt und gesund ist, kann das zermürbend sein. Du hast vielleicht schon alles versucht – Tragen, Stillen, Schaukeln – und trotzdem hört es nicht auf. Willkommen in der Welt der sogenannten Schreibabys. Was das bedeutet, warum dein Baby schreit – und wie du wieder zu mehr Ruhe findest.
Von einem Schreibaby sprechen Fachleute, wenn ein ansonsten gesundes Baby…
mehr als drei Stunden täglich
an mindestens drei Tagen pro Woche
länger als drei Wochen am Stück schreit
… und sich kaum beruhigen lässt.
Diese Regel nennt sich übrigens „Dreierregel nach Wessel“ und ist eine Orientierung – keine Diagnose. Entscheidend ist, wie stark du dich belastet fühlst. Auch wenn dein Baby „nur“ zwei Stunden schreit, kann das extrem anstrengend sein.
Ein Schrei ist für dein Baby die erste Sprache. Damit zeigt es: Ich brauche etwas. Doch bei Schreibabys scheint diese Sprache außer Kontrolle zu geraten. Die Gründe können vielfältig sein:
Viele Schreibabys sind überreizt und schaffen es noch nicht, sich selbst zu regulieren.
Luft im Bauch, Reflux oder eine noch unreife Verdauung können Schmerzen verursachen.
Manche Babys nehmen zu viel wahr und brauchen länger, um Eindrücke zu verarbeiten.
Eine traumatische Geburt oder ein schwieriger Start ins Leben kann sich auf das Schreiverhalten auswirken.
Aber: Es liegt nicht an dir. Schreibabys sind kein Zeichen dafür, dass du etwas falsch machst!
Du bist nicht allein – und du darfst dir Hilfe holen. Hier sind konkrete Strategien, die dir und deinem Baby helfen können:
Babys lieben Wiederholung. Rituale wie ein warmes Bad, sanfte Musik oder ein abgedunkelter Raum können helfen, den Tag vorhersehbar zu gestalten.
Im Tragetuch oder einer ergonomischen Tragehilfe fühlen sich viele Schreibabys sicherer. Nähe und Bewegung wirken beruhigend – wie in der Gebärmutter.
Licht aus, Fernseher aus, Handy weg. Eine reizarme Umgebung kann Wunder wirken.
Viele Babys schreien weniger, wenn sie gepuckt werden. Das gibt ihnen ein Gefühl von Geborgenheit. Wichtig: Achte auf sichere Techniken!
Wenn du den Verdacht hast, dass Bauchweh eine Rolle spielt, sprich mit deiner Hebamme oder Kinderärztin. Manchmal hilft eine Ernährungsumstellung beim Stillen oder ein anderer Umgang mit Fläschchennahrung.
Wenn du dich überfordert fühlst – hol dir Hilfe. Wirklich. Ohne schlechtes Gewissen. Niemand muss das allein durchstehen.
Ansprechpartner können sein:
Schreiambulanzen oder Schrei-Beratungsstellen
Hebammen mit Erfahrung in der Frühregulation
Kinderärzte zur Abklärung möglicher medizinischer Ursachen
Familienberatungsstellen oder Psychologen
Ein Gespräch kann entlasten, Klarheit schaffen – und neue Wege zeigen. Schon die Sicherheit, nicht allein zu sein, hilft vielen Eltern enorm.
Bei all dem Fokus auf das Baby: Vergiss dich selbst nicht. Schlafmangel, Sorge, Ohnmacht – das geht an niemandem spurlos vorbei. Gönn dir kleine Atempausen. Bitte dein Umfeld um Unterstützung. Und sprich über deine Gefühle. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Akt der Stärke.
Du brauchst dich nicht durchzubeißen. Hilfe anzunehmen ist kein Eingeständnis von Scheitern, sondern der Weg zu neuer Kraft. Dein Baby braucht dich – aber nicht als perfektes Elternteil, sondern als liebevollen Menschen mit offenen Armen.
Wenn du magst, kann ich dir auch Adressen von Beratungsstellen oder Schreiambulanzen in deiner Nähe raussuchen. Sag einfach Bescheid!
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