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Schreibaby? Wenn das Baby nicht aufhört zu schreien

Wenn dein Baby stundenlang schreit, obwohl es satt, gewickelt und gesund ist, kann das zermürbend sein. Du hast vielleicht schon alles versucht – Tragen, Stillen, Schaukeln – und trotzdem hört es nicht auf. Willkommen in der Welt der sogenannten Schreibabys. Was das bedeutet, warum dein Baby schreit – und wie du wieder zu mehr Ruhe findest.

Was ist ein Schreibaby eigentlich?

Von einem Schreibaby sprechen Fachleute, wenn ein ansonsten gesundes Baby…

  • mehr als drei Stunden täglich

  • an mindestens drei Tagen pro Woche

  • länger als drei Wochen am Stück schreit

… und sich kaum beruhigen lässt.

Diese Regel nennt sich übrigens „Dreierregel nach Wessel“ und ist eine Orientierung – keine Diagnose. Entscheidend ist, wie stark du dich belastet fühlst. Auch wenn dein Baby „nur“ zwei Stunden schreit, kann das extrem anstrengend sein.

Warum schreit mein Baby so viel?

Ein Schrei ist für dein Baby die erste Sprache. Damit zeigt es: Ich brauche etwas. Doch bei Schreibabys scheint diese Sprache außer Kontrolle zu geraten. Die Gründe können vielfältig sein:

Unreifes Nervensystem

Viele Schreibabys sind überreizt und schaffen es noch nicht, sich selbst zu regulieren.

Verdauungsprobleme

Luft im Bauch, Reflux oder eine noch unreife Verdauung können Schmerzen verursachen.

Reizverarbeitung

Manche Babys nehmen zu viel wahr und brauchen länger, um Eindrücke zu verarbeiten.

Geburtserfahrung

Eine traumatische Geburt oder ein schwieriger Start ins Leben kann sich auf das Schreiverhalten auswirken.

Aber: Es liegt nicht an dir. Schreibabys sind kein Zeichen dafür, dass du etwas falsch machst!

Was kann ich tun? Erste Hilfe bei einem Schreibaby

Du bist nicht allein – und du darfst dir Hilfe holen. Hier sind konkrete Strategien, die dir und deinem Baby helfen können:

1. Beruhigende Routinen schaffen

Babys lieben Wiederholung. Rituale wie ein warmes Bad, sanfte Musik oder ein abgedunkelter Raum können helfen, den Tag vorhersehbar zu gestalten.

2. Tragen, tragen, tragen

Im Tragetuch oder einer ergonomischen Tragehilfe fühlen sich viele Schreibabys sicherer. Nähe und Bewegung wirken beruhigend – wie in der Gebärmutter.

3. Reize reduzieren

Licht aus, Fernseher aus, Handy weg. Eine reizarme Umgebung kann Wunder wirken.

4. Pucken – das sichere Einwickeln

Viele Babys schreien weniger, wenn sie gepuckt werden. Das gibt ihnen ein Gefühl von Geborgenheit. Wichtig: Achte auf sichere Techniken!

5. Koliken ernst nehmen

Wenn du den Verdacht hast, dass Bauchweh eine Rolle spielt, sprich mit deiner Hebamme oder Kinderärztin. Manchmal hilft eine Ernährungsumstellung beim Stillen oder ein anderer Umgang mit Fläschchennahrung.

Wann professionelle Hilfe wichtig ist

Wenn du dich überfordert fühlst – hol dir Hilfe. Wirklich. Ohne schlechtes Gewissen. Niemand muss das allein durchstehen.

Ansprechpartner können sein:

  • Schreiambulanzen oder Schrei-Beratungsstellen

  • Hebammen mit Erfahrung in der Frühregulation

  • Kinderärzte zur Abklärung möglicher medizinischer Ursachen

  • Familienberatungsstellen oder Psychologen

Ein Gespräch kann entlasten, Klarheit schaffen – und neue Wege zeigen. Schon die Sicherheit, nicht allein zu sein, hilft vielen Eltern enorm.

Und was ist mit dir?

Bei all dem Fokus auf das Baby: Vergiss dich selbst nicht. Schlafmangel, Sorge, Ohnmacht – das geht an niemandem spurlos vorbei. Gönn dir kleine Atempausen. Bitte dein Umfeld um Unterstützung. Und sprich über deine Gefühle. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Akt der Stärke.

Schreibaby – Hilfe finden, Ruhe gewinnen

Du brauchst dich nicht durchzubeißen. Hilfe anzunehmen ist kein Eingeständnis von Scheitern, sondern der Weg zu neuer Kraft. Dein Baby braucht dich – aber nicht als perfektes Elternteil, sondern als liebevollen Menschen mit offenen Armen.

Wenn du magst, kann ich dir auch Adressen von Beratungsstellen oder Schreiambulanzen in deiner Nähe raussuchen. Sag einfach Bescheid!

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