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Zahnen beim Baby – wenn kleine Zähnchen große Gefühle auslösen

Das Zahnen gehört zu den aufregendsten, aber auch anstrengendsten Entwicklungsschritten im ersten Lebensjahr eines Babys. Für Eltern ist es oft eine Zeit voller Fragen, Unsicherheiten – und schlafloser Nächte. Wie erkenne ich, dass mein Baby zahnt? Was hilft wirklich gegen die Schmerzen? Und wie gehe ich als Mama oder Papa mit dieser herausfordernden Phase um?

In diesem Artikel findest du einfühlsame Antworten, praktische Tipps und ein bisschen Trost für alle Eltern, deren Babys gerade in der Zahnungsphase stecken.

Wann beginnt das Zahnen beim Baby?

Bei den meisten Babys kündigen sich die ersten Zähnchen zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat an – manchmal auch früher oder später. Der Zeitpunkt kann ganz unterschiedlich sein, denn jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo.

Die unteren Schneidezähne sind meist die ersten, die sich ihren Weg durchs Zahnfleisch bahnen. Doch bevor du tatsächlich etwas siehst, zeigt dein Baby oft schon deutlich, dass sich etwas verändert.

Die Zahnungsphase kann sich über mehrere Monate, manchmal sogar bis ins zweite Lebensjahr, erstrecken. Das heißt aber nicht, dass dein Baby durchgehend Schmerzen hat! Typischerweise treten die Beschwerden immer dann verstärkt auf, wenn ein neuer Zahn durchbricht. Diese akuten Phasen können einige Tage bis etwa zwei Wochen dauern. Danach beruhigt sich alles oft wieder – bis der nächste Zahn sich auf den Weg macht.

Typische Anzeichen fürs Zahnen

Viele Eltern spüren intuitiv, dass ihr Baby gerade „anders“ ist – anhänglicher, unruhiger, schneller weinend. Typische Symptome beim Zahnen können sein:

  • Starkes Sabbern

  • Händchen oder Gegenstände im Mund

  • Gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch

  • Veränderter Schlafrhythmus

  • Reizbarkeit oder Weinen ohne ersichtlichen Grund

  • Verminderter Appetit

  • Leicht erhöhte Temperatur (nicht zu verwechseln mit Fieber!)

Wichtig: Nicht jedes Baby zeigt alle Anzeichen. Manche Kinder stecken das Zahnen fast unbemerkt weg – andere brauchen mehr Unterstützung.

Für Eltern eine emotionale Achterbahnfahrt

Auch für Mamas und Papas ist die Zahnungszeit emotional fordernd. Dein Baby schreit plötzlich mehr, schläft schlechter und lässt sich kaum beruhigen – das kann verunsichern und an den Kräften zehren. Vielleicht fragst du dich: Mache ich etwas falsch? Reagiere ich richtig?

Die Antwort lautet: Du machst das gut. Dein Baby braucht jetzt vor allem deine Nähe, Geduld und dein Mitgefühl. Es ist okay, müde zu sein. Es ist okay, mal zu zweifeln. Und es ist völlig normal, dass du in dieser Zeit an deine Grenzen kommst.

Was hilft dem Baby beim Zahnen?

Zum Glück gibt es einige bewährte Möglichkeiten, deinem Baby die Zahnungszeit zu erleichtern:

1. Beißringe und Beißspielzeug

Gekühlte Beißringe massieren das Zahnfleisch und wirken angenehm kühlend. Achte auf BPA-freie Materialien und sichere Verarbeitung.

2. Sanfte Zahnfleischmassage

Mit einem sauberen Finger oder einer speziellen Fingerzahnbürste kannst du das Zahnfleisch sanft massieren. Das beruhigt viele Babys spürbar.

3. Kühlen mit Tüchern oder Obst

Ein kalter Waschlappen oder ein Stückchen gekühlte (nicht gefrorene!) Banane in einem Beißnetz kann Linderung verschaffen. Achtung bei allergieverdächtigen Lebensmitteln!

4. Zahnungsgels oder Globuli

In Absprache mit dem Kinderarzt können auch homöopathische Mittel oder spezielle Zahnungsgels zum Einsatz kommen. Diese sollten jedoch gezielt und nicht dauerhaft verwendet werden.

5. Nähe, Nähe, Nähe

Oft hilft nichts besser als Kuscheln, Tragen und deine liebevolle Stimme. Das emotionale „Gepäck“ des Zahnens wiegt oft schwerer als der körperliche Schmerz.

Tipps für erschöpfte Eltern

Vergiss nicht: Du darfst auch auf dich achten. Wenn du müde bist, dich überfordert fühlst oder traurig, dann ist das kein Zeichen von Schwäche – sondern von Fürsorge. Erlaube dir Pausen und hole dir Unterstützung. Wenn möglich, beziehe den anderen Elternteil, Großeltern oder Freunde mit ein. Auch eine Stunde Schlaf oder eine Tasse Kaffee in Ruhe kann Wunder wirken. Vielleicht hilft dir ein kurzer Spaziergang mit Kinderwagen, ein paar Seiten in einem Buch oder deine Lieblingsmusik, um wieder etwas aufzutanken. Sprich mit anderen Eltern. Der Austausch in einer Krabbelgruppe, online oder mit befreundeten Mamas und Papas zeigt: Du bist nicht allein mit deinen Sorgen. Und vor allem: Senke den Anspruch an dich selbst. Jetzt ist nicht die Zeit für perfekte Haushalte, aufwendige Mahlzeiten oder To-do-Listen.

Vielleicht hilft dir auch dieser Gedanke: Diese Phase geht vorbei. Bald schon wird dich ein kleiner Zahn blitzen und dich daran erinnern, wie stark ihr gemeinsam seid.

Lesetipp: Wenn Babys mobil werden – Das Krabbelalter verständnisvoll begleiten

Fazit: Zahnen ist eine gemeinsame Reise

Zahnen ist kein Wettlauf und kein Maßstab für Entwicklung – sondern ein natürlicher, individueller Prozess. Dein Baby braucht jetzt keine perfekten Lösungen, sondern dich als liebevollen Anker in dieser unruhigen Zeit.

Sei stolz auf dich. Du begleitest dein Kind mit Empathie, Geduld und Herz – und genau das ist das Wichtigste.

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