Tipps für Schwangere 3 Nadine Hell April 24, 2025
Eine Schwangerschaft gilt oft als Zeit voller Hoffnung, Glück und Erwartung. Doch nicht immer stellt sich dieses erwartete Hochgefühl ein. Stattdessen dominieren bei manchen Frauen Gefühle von Traurigkeit, Überforderung und innerer Leere. Eine Schwangerschaftsdepression – auch pränatale Depression genannt – kann der Grund dafür sein. Sie ist keineswegs selten, bleibt jedoch häufig unerkannt oder tabuisiert.
Bei einer Schwangerschaftsdepression handelt es sich um eine depressive Erkrankung, die bereits während der Schwangerschaft beginnt – also deutlich vor dem Wochenbett. Die Symptome ähneln denen einer „klassischen“ Depression:
anhaltende Niedergeschlagenheit
starke innere Unruhe oder Gereiztheit
Grübeln und Sorgen, oft um das Kind oder die eigene Rolle als Mutter
Konzentrationsprobleme
Schlaflosigkeit trotz Erschöpfung
Verlust von Freude und Interesse an Dingen, die sonst wichtig waren
Unterschiedlich stark ausgeprägt, kann eine Schwangerschaftsdepression sowohl das seelische Wohlbefinden als auch den Alltag erheblich belasten.
Die Ursachen sind individuell verschieden und oft ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Besonders häufig genannt werden:
hormonelle Veränderungen
psychische Vorbelastungen, etwa durch frühere depressive Episoden
belastende Lebensumstände oder Beziehungskonflikte
ungewollte oder überraschende Schwangerschaften
traumatische Erfahrungen, auch aus vorherigen Geburten
soziale Isolation oder fehlende Unterstützung
Nicht selten bleibt das Gefühl zurück, den eigenen Ansprüchen oder denen von außen nicht gerecht zu werden – ein zusätzlicher Druck, der das seelische Gleichgewicht weiter erschüttern kann.
Eine Schwangerschaftsdepression ist behandelbar. Je früher sie erkannt wird, desto besser die Chancen auf Stabilisierung. Fachleute empfehlen in solchen Fällen eine enge Begleitung – etwa durch:
Psychotherapeutische Gespräche, z. B. im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie
Austausch mit Hebammen oder psychosozialen Beratungsstellen
Unterstützung durch spezielle Mutter-Kind-Ambulanzen
Bewegungstherapie, Yoga, Entspannungsübungen oder Achtsamkeitstraining
In ausgewählten Fällen: medikamentöse Behandlung unter ärztlicher Aufsicht
Wichtig ist vor allem ein offener Umgang mit den eigenen Gefühlen – ohne Scham oder Schuld. Depressionen während der Schwangerschaft sind kein Zeichen von Schwäche, sondern eine ernstzunehmende Reaktion auf eine tiefgreifende Lebensveränderung.
Eine unbehandelte Depression kann sich nicht nur auf die werdende Mutter, sondern auch auf das ungeborene Kind auswirken – etwa durch erhöhten Stress oder eine gestörte Bindungsentwicklung. Fachliche Unterstützung kann helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen und das seelische Wohlbefinden beider zu stärken.
Das Bild der „strahlenden Schwangeren“ dominiert noch immer viele Darstellungen. Dabei zeigt sich zunehmend, wie wichtig es ist, auch die Schattenseiten einer Schwangerschaft sichtbar zu machen. Ein bewusster Umgang mit psychischer Gesundheit trägt dazu bei, Tabus zu brechen und betroffenen Frauen den Zugang zu Hilfe zu erleichtern.
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Depression Hilfe mentale Gesundheit Schwangerschaft Schwangerschaftsdepression
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