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Wenn Babys mobil werden – Das Krabbelalter verständnisvoll begleiten

Für viele Eltern ist es einer der aufregendsten Meilensteine im ersten Lebensjahr: Das Baby startet ins Krabbelalter. Plötzlich wird aus dem kleinen Nesthocker ein neugieriger Entdecker, der seine Umgebung mit strahlenden Augen erkundet. Doch wann ist es eigentlich so weit? Was sind die ersten Anzeichen fürs Krabbeln – und was, wenn das Baby gar nicht krabbelt? In diesem Artikel erfährst du, wann Babys in der Regel mit dem Krabbeln beginnen, wie du dein Kind liebevoll begleiten und unterstützen kannst, und warum es völlig okay ist, wenn die Dinge manchmal ein bisschen anders laufen. Denn wie immer in der Entwicklung gilt: Jedes Baby hat seinen ganz eigenen Rhythmus.

Wann beginnt das Krabbelalter?

In der Regel beginnt das sogenannte Krabbelalter zwischen dem 6. und 10. Lebensmonat. Doch wie bei vielen Entwicklungsschritten gilt: Jedes Kind ist anders. Einige Babys starten schon mit fünf Monaten erste Versuche, sich fortzubewegen, andere lassen sich bis zum elften oder zwölften Monat Zeit. Und das ist völlig in Ordnung.

Wie geht es los? Erste Anzeichen für das Krabbeln

Noch bevor das Baby wirklich krabbelt, zeigen sich meist typische Vorzeichen:

  • Das Baby hebt in Bauchlage den Oberkörper und stützt sich auf die Unterarme.
  • Es beginnt, sich aus der Rückenlage selbstständig in die Bauchlage zu drehen.
  • Es zieht die Knie unter den Bauch oder wippt im Vierfüßlerstand hin und her.
  • Manchmal robbt es zunächst rückwärts oder rollt sich durch den Raum.

Diese Bewegungen trainieren Muskeln und Gleichgewicht – wichtige Grundlagen für das Krabbeln.

Was bedeutet das Krabbeln für die Entwicklung?

Das Krabbeln ist weit mehr als nur eine neue Art der Fortbewegung – es ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, der Körper, Geist und Selbstvertrauen gleichermaßen stärkt. Wenn ein Baby krabbelt, muss es Arme und Beine koordiniert bewegen, meist diagonal – also die linke Hand mit dem rechten Bein und umgekehrt. Diese überkreuzten Bewegungsabläufe fördern die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften und legen damit eine wichtige Grundlage für späteres Lernen, etwa beim Lesen oder Schreiben. Gleichzeitig trainiert das Baby seinen Gleichgewichtssinn, stärkt die Muskulatur von Rücken, Schultern und Hüfte und verbessert seine Körperwahrnehmung. Auch das räumliche Denken wird durch das eigenständige Erkunden der Umgebung gefördert – das Kind begreift nach und nach, dass es durch eigene Bewegung Ziele erreichen kann. Nicht zuletzt wächst das Selbstvertrauen: Das Baby merkt, dass es selbstständig etwas bewirken kann. Krabbeln bedeutet also nicht nur Mobilität, sondern ist ein echter Schub für die gesamte Entwicklung.

Muss jedes Baby krabbeln?

Die kurze Antwort lautet: Nein. Manche Babys überspringen das Krabbeln komplett und gehen direkt zum Hochziehen und Laufen über. Auch das ist eine ganz normale Entwicklung – vorausgesetzt, das Baby bewegt sich auf andere Weise viel, neugierig und mit zunehmender Sicherheit.

Wichtig ist, dass sich das Kind weiterentwickelt und nicht über längere Zeit in seiner Bewegung „steckenbleibt“. Wer unsicher ist, sollte sich bei der Kinderärztin oder dem Kinderarzt Rat holen.

Die verschiedenen Krabbelstile

Nicht jedes Baby krabbelt „klassisch“ im Vierfüßlergang. Es gibt viele Varianten:

  • Robben auf dem Bauch
  • Kreiselbewegungen auf dem Po
  • Seitliches Schieben mit einem Bein
  • Einbeiniger Krabbelstil, bei dem ein Bein nachgezogen wird

Solange das Baby keine Schmerzen zeigt und die Bewegungen mit der Zeit geschmeidiger werden, sind all diese Varianten völlig in Ordnung.

Wie können Eltern ihr Baby beim Krabbeln unterstützen?

Eltern können ihr Baby auf liebevolle und spielerische Weise beim Krabbeln unterstützen, ohne es zu überfordern. Am wichtigsten ist es, dem Kind ausreichend freie Bewegungszeit auf dem Boden zu ermöglichen. Eine weiche Krabbeldecke oder ein Teppich bieten genügend Platz zum Strampeln, Drehen und erste Fortbewegungsversuche – ganz ohne die Begrenzung durch Wippe, Hochstuhl oder Laufstall. Statt das Baby ständig zu tragen oder zu „bespaßen“, hilft es oft schon, einfach in der Nähe zu sein und Sicherheit zu vermitteln. Kleine Anreize wie ein spannendes Spielzeug in etwas Entfernung oder das Lieblingsbuch können das Baby motivieren, sich aus eigener Kraft auf den Weg zu machen. Dabei sollte man immer auf rutschfeste Unterlagen achten – barfuß oder mit Stoppersocken hat das Baby mehr Halt als mit glatten Strümpfen. Auch lobende Worte, Blickkontakt und ermutigende Gesten zeigen dem Kind: „Du machst das toll!“ Geduld und Vertrauen sind in dieser Phase besonders wichtig, denn jedes Baby lernt in seinem eigenen Tempo. Die beste Unterstützung ist deshalb oft einfach: da sein, beobachten, anfeuern – und sich gemeinsam über jeden kleinen Fortschritt freuen.

Lesetipp: Die Bindung zum Kind stärken: Nähe, die ein Leben lang trägt

Was sollten Eltern nun beachten?

Sobald das Baby mobil wird, verändert sich auch der Blick auf die eigene Wohnung – plötzlich lauern überall kleine Gefahren, die vorher kaum auffielen. Deshalb ist es jetzt wichtig, das Zuhause babysicher zu gestalten. Schränke und Schubladen in Reichweite sollten mit Sicherungen versehen werden, damit kleine Entdecker keine gefährlichen Gegenstände oder Reinigungsmittel erreichen. Steckdosen brauchen Kindersicherungen, und auch herumliegende Kabel sollten außer Reichweite gebracht oder befestigt werden. Treppenaufgänge und Bereiche, die tabu bleiben sollen, lassen sich mit Türgittern absichern. Scharfe Ecken an Tischen oder Regalen können mit Kantenschutz gepolstert werden. Wichtig ist außerdem, dass schwere Möbel wie Regale und Kommoden an der Wand befestigt sind – Babys ziehen sich oft daran hoch, ohne zu erkennen, wie instabil etwas sein könnte. Und nicht zuletzt sollten Eltern ihre Wohnung aus der Perspektive ihres Kindes betrachten: Was liegt am Boden? Was ist greifbar? So lassen sich viele Gefahrenquellen frühzeitig erkennen und beseitigen – damit das Baby seine neue Mobilität sicher und unbeschwert entdecken kann.

Fazit: Jeder Krabbelweg ist einzigartig

Das Krabbelalter ist eine spannende Zeit voller Entdeckungen – für Babys und Eltern. Es ist ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit und stärkt wichtige Fähigkeiten fürs ganze Leben. Ob robbend, krabbelnd oder mit einem ganz eigenen Stil: Hauptsache, das Baby fühlt sich sicher und geborgen.

💛 Eltern dürfen stolz sein – und sich mit ihrem Baby über jeden Fortschritt freuen.

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