Entwicklung von Babys 3 Julia Schuster April 30, 2025
Die ersten Worte eines Babys sind ein ganz besonderer Moment für Eltern. Doch schon lange bevor das Kind „Mama“ oder „Papa“ sagt, beginnt ein faszinierender Kommunikationsprozess. Babys teilen sich auf vielfältige Weise mit – auch ohne Worte. In diesem Artikel erfährst du, wie sich die Sprachentwicklung Schritt für Schritt entfaltet, wie du dein Baby unterstützen kannst und warum Geduld und Vertrauen dabei so wichtig sind.
Schon neugeborene Babys kommunizieren mit ihrer Umwelt – durch Blicke, Schreien, Mimik und Gestik. Wenn ein Baby weint, signalisiert es Hunger, Müdigkeit oder Unwohlsein. Lächeln, Glucksen oder intensiver Blickkontakt zeigen Freude und Nähe.
Ab etwa 6 bis 8 Wochen beginnen Babys, gezielter zu „kommunizieren“ – sie quietschen, gurren und experimentieren mit Lauten. Dieses sogenannte „cooing“ ist der erste Schritt zur Sprachentwicklung.
👉 Tipp: Reagiere auf die Laute deines Babys, imitiere sie und sprich liebevoll mit ihm – so entsteht ein erster Dialog, der das Sprachgefühl fördert.
Bereits im Mutterleib beginnt das Baby, Stimmen wahrzunehmen – vor allem die der Mutter. Durch den Klang und Rhythmus der mütterlichen Sprache entsteht schon während der Schwangerschaft eine erste Vertrautheit. Nach der Geburt kann dein Baby bekannte Stimmen unterscheiden, besonders die von Mama oder Papa. Ab etwa dem 4. Monat reagiert es deutlich auf Geräusche, zeigt Interesse an Stimmen und beginnt, auf seinen Namen zu achten. Es versteht zwar noch keine komplexen Inhalte, erkennt aber bereits erste Wörter wie „Nein“, „Hallo“ oder den eigenen Namen. Mit etwa 6 Monaten verknüpft es Wörter mit bestimmten Situationen und beginnt, erste Bedeutungen zu begreifen.
👉 Tipp: Auch wenn dein Baby noch keine Worte spricht – sprich immer mit ihm. Erkläre, was du tust („Jetzt ziehe ich dir die Jacke an“), benenne Gegenstände und Gefühle. So entwickelt sich ein aktiver Wortschatz im Gehirn.
Die Sprachentwicklung ist ein Prozess, der in kleinen, aber wichtigen Schritten abläuft. Hier ein Überblick:
Sprachfakten: Mit einem Jahr sprechen viele Kinder 1 bis 5 verständliche Wörter – manche mehr, manche weniger. Verstehen können sie zu diesem Zeitpunkt aber oft schon 50 oder mehr Wörter!
Eltern spielen eine zentrale Rolle bei der Sprachentwicklung ihres Kindes – sie sind die ersten und wichtigsten Sprachvorbilder. Indem sie viel mit ihrem Baby sprechen, fördern sie ganz nebenbei dessen Sprachgefühl. Es hilft, dem Kind alltägliche Handlungen zu erklären, Dinge zu benennen und gemeinsam die Welt in Worte zu fassen. Auch gemeinsames Anschauen von Bilderbüchern, das Singen von Kinderliedern oder das Aufsagen von Reimen unterstützen das Sprachverständnis. Besonders wichtig ist es, auf die Laute und Gesten des Babys einzugehen und darauf zu antworten – so entsteht ein lebendiger Dialog, der das Baby motiviert, selbst Laute auszuprobieren. Wenn das Kind beginnt zu sprechen, sollten Eltern es nicht korrigieren, sondern aufgreifen, was es sagt, und die richtige Form spielerisch in ihrer Antwort verwenden. Auf diese Weise fühlt sich das Kind verstanden und wird in seiner sprachlichen Entwicklung bestärkt.
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Ein Hörtest ist für die Sprachentwicklung eines Kindes von großer Bedeutung, denn wer nicht gut hört, kann auch nicht gut sprechen lernen. Deshalb wird in Deutschland bereits kurz nach der Geburt ein Neugeborenen-Hörscreening durchgeführt, um mögliche Hörstörungen frühzeitig zu erkennen. Doch auch im weiteren Verlauf der Entwicklung sollten Eltern aufmerksam bleiben. Wenn ein Baby nicht auf Geräusche oder Stimmen reagiert, sich nicht zur Geräuschquelle dreht oder kaum Laute von sich gibt, kann das ein Hinweis auf eine Hörbeeinträchtigung sein. In solchen Fällen ist ein weiterer Hörtest beim Kinderarzt oder HNO-Arzt ratsam, um mögliche Ursachen abzuklären und das Kind gezielt zu unterstützen. Eine gute Hörfähigkeit ist die Voraussetzung dafür, Sprache aufzunehmen, zu verstehen und schließlich selbst zu sprechen.
Nicht alle Kinder beginnen zur gleichen Zeit mit dem Sprechen – und das ist völlig normal. Manche plappern schon mit zehn Monaten fröhlich vor sich hin, andere sagen ihr erstes Wort erst deutlich nach dem ersten Geburtstag. Das Tempo der Sprachentwicklung ist individuell und hängt von vielen Faktoren ab, etwa dem Temperament des Kindes, seiner Aufmerksamkeit, seinen motorischen Fähigkeiten oder auch von der familiären Umgebung.
Eltern neigen oft dazu, ihr Kind mit Gleichaltrigen zu vergleichen, was schnell zu Sorgen führen kann. Doch in den meisten Fällen gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Viele Kinder, die zunächst sprachlich zurückhaltend sind, machen plötzlich einen großen Sprung und holen in wenigen Wochen auf, was andere über Monate verteilt gelernt haben.
Wenn du dennoch das Gefühl hast, dass dein Kind wenig Interesse an Sprache zeigt, kaum Laute bildet oder auch mit zwei Jahren nur sehr wenige Wörter spricht, ist es sinnvoll, mit eurer Kinderärztin oder eurem Kinderarzt zu sprechen. Eine frühe Einschätzung kann helfen, Unsicherheiten abzubauen und gegebenenfalls gezielte Unterstützung zu finden – etwa durch eine logopädische Frühförderung. Oft genügt aber schon eine kleine Anregung im Alltag, um die Sprachfreude zu wecken.
Das Wichtigste ist: Hab Vertrauen. Dein Kind lernt in seinem Tempo – und das ist genau richtig so.
Tipp: Wenn du verunsichert bist, weil dein Kind noch nicht sprechen kann oder du andere Sorgen hast, kannst du dir beim Elterntelefon “Nummer gegen Kummer e.V.” unter 0800 111 0 550 kostenlos und anonym Trost und Beratung einholen.
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