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Schwangerschaftsdiabetes: Wenn der Zuckerspiegel in der Schwangerschaft verrücktspielt

Schwangerschaftsdiabetes (medizinisch: Gestationsdiabetes) ist eine Form der Zuckerstoffwechselstörung, die erstmals während der Schwangerschaft auftritt. Dabei ist der Blutzuckerspiegel höher als normal – aber (noch) nicht so hoch wie bei einem Typ-2-Diabetes.

Warum passiert das? In der Schwangerschaft produziert dein Körper viele verschiedene Hormone, die dein Baby versorgen und dein Gewebe weicher machen. Einige dieser Hormone können allerdings die Wirkung von Insulin – also das Hormon, das deinen Blutzucker reguliert – abschwächen. Dein Körper braucht dann mehr Insulin als sonst. Wenn er das nicht ausreichend leisten kann, steigt der Blutzuckerspiegel an.

Wer ist betroffen?

Vielleicht fragst du dich: „Kann das auch mich treffen?“ Ja, es kann – und zwar jede Schwangere. Aber es gibt Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, darunter:

  • Übergewicht oder Adipositas vor der Schwangerschaft

  • Höheres Alter (über 35 Jahre)

  • Schwangerschaftsdiabetes in einer vorherigen Schwangerschaft

  • Diabetes in der Familie

  • Eine frühere Geburt eines sehr großen Babys (über 4.000 g)

Aber Achtung: Auch ohne diese Risikofaktoren kann Schwangerschaftsdiabetes auftreten. Deshalb wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche routinemäßig ein Zuckerbelastungstest (oGTT) gemacht – sicher ist sicher.

Welche Symptome treten auf?

Hier liegt die Tücke: Schwangerschaftsdiabetes verursacht oft keine spürbaren Symptome. Manche Frauen berichten von:

  • Stärkerem Durst

  • Häufigem Wasserlassen

  • Erhöhter Müdigkeit

Doch diese Anzeichen sind unspezifisch – und könnten genauso gut normale Schwangerschaftsbeschwerden sein. Deshalb ist die Untersuchung so wichtig!

Und was bedeutet das für mein Baby?

Ein unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes kann Folgen für dein Kind haben:

  • Übermäßiges Wachstum (Makrosomie), was die Geburt erschwert

  • Frühgeburt oder ein geplanter Kaiserschnitt

  • Unterzuckerung beim Baby nach der Geburt

  • Höheres Risiko, später selbst an Übergewicht oder Diabetes zu erkranken

Klingt beunruhigend? Verständlich. Aber die gute Nachricht ist: Wenn der Diabetes früh erkannt und richtig behandelt wird, stehen die Chancen auf eine ganz normale, gesunde Geburt sehr gut.

Was kannst du tun?

  1. Blutzuckerkontrollen: Wenn Schwangerschaftsdiabetes festgestellt wird, misst du regelmäßig deinen Blutzucker – meistens morgens nüchtern und nach den Mahlzeiten.

  2. Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit komplexen Kohlenhydraten, viel Gemüse, Eiweiß und gesunden Fetten ist entscheidend. Zucker und Weißmehl? Lieber reduzieren.

  3. Bewegung: Tägliche Spaziergänge oder sanftes Yoga können helfen, den Blutzucker stabil zu halten.

  4. Insulin: In etwa 20–30 % der Fälle reicht das nicht aus – dann wird Insulin gespritzt. Keine Sorge: Das ist für dich und dein Baby absolut sicher.

Und nach der Geburt?

Der Blutzucker normalisiert sich meist kurz nach der Geburt wieder. Aber: Schwangerschaftsdiabetes ist ein Warnsignal. Frauen, die ihn einmal hatten, haben ein höheres Risiko, später einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.

Deshalb ist es wichtig, auch nach der Schwangerschaft auf Ernährung, Bewegung und regelmäßige Checks zu achten. In der Regel wird der Blutzucker 6 bis 12 Wochen nach der Geburt nochmal kontrolliert – plane diesen Termin unbedingt ein!

Fazit

Schwangerschaftsdiabetes ist kein Grund zur Panik – aber ein guter Grund, achtsam mit dir und deinem Körper umzugehen. Mit der richtigen Begleitung, Wissen und ein paar Veränderungen im Alltag meisterst du diese Zeit mit Bravour. Und du tust dabei nicht nur dir, sondern auch deinem Baby etwas Gutes.

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