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Wenn das Glück auf sich warten lässt: Babyblues und Wochenbettdepression

Du hast monatelang auf diesen Moment hingefiebert. Der erste Schrei deines Babys. Dieses winzige Wesen in deinen Armen. Und doch fühlt sich plötzlich alles ganz anders an als erwartet.

Zwischen Freude und Tränen: Der Babyblues

In den ersten Tagen nach der Geburt geraten viele frischgebackene Mütter in ein emotionales Auf und Ab. Vielleicht kennst du das: Du schaust dein Baby an, bist überwältigt – und plötzlich kullern die Tränen. Ohne erkennbaren Grund. Willkommen im sogenannten „Babyblues“.

Rund drei bis fünf Tage nach der Geburt erreicht die hormonelle Umstellung ihren Höhepunkt. Gleichzeitig schlägt die körperliche Erschöpfung durch Schwangerschaft und Geburt voll durch. Das ist auch die Phase, in der die Milch einschießt – was für sich genommen schon eine Herausforderung sein kann. Dazu kommen Schlafmangel, Unsicherheit und vielleicht auch der Druck, plötzlich alles „richtig“ machen zu wollen.

Das Ergebnis? Gefühle von Traurigkeit, Reizbarkeit oder Überforderung. Der Babyblues ist keine Krankheit, sondern eine ganz normale Reaktion deines Körpers und deiner Seele. Meist vergeht er nach ein paar Tagen wieder. Doch was, wenn das Tief bleibt?

Wenn die Wolken nicht weichen: Wochenbettdepression

Halten die negativen Gefühle über mehrere Wochen an, kann sich daraus eine Wochenbettdepression entwickeln. Sie betrifft etwa 10–15 % aller Mütter – und bleibt oft unerkannt, weil sie hinter dem Tabu des „perfekten Mutterglücks“ verschwindet.

Die Ursachen sind vielfältig: hormonelle Schwankungen, Erschöpfung, ein hohes Anspruchsdenken an sich selbst, emotionale Altlasten oder fehlende Unterstützung im Alltag. Viele Frauen erleben ein Gefühl der Leere, obwohl sie sich eigentlich glücklich fühlen sollten. Einige fühlen sich wertlos, empfinden kaum Freude oder entwickeln sogar Angstgefühle gegenüber ihrem Baby.

Der Mythos der „guten Mutter“

Unsere Gesellschaft hat ein Idealbild der immer glücklichen, aufopfernden Mutter. Viele Frauen versuchen diesem Bild gerecht zu werden – sofort, kompromisslos und perfekt. Kein Wunder, wenn das innere Gleichgewicht ins Wanken gerät.

Aber weißt du was? Es braucht Zeit, um sich in der Mutterrolle zurechtzufinden. Es ist okay, wenn das Stillen schwerfällt. Es ist menschlich, wenn du dich überfordert fühlst oder sogar mal genervt bist. Gefühle wie Frust oder Zweifel machen dich nicht zu einer schlechten Mutter – sie machen dich zu einer echten.

Was du tun kannst – und warum du nicht allein bist

Das Wichtigste: Sprich darüber. Mit deinem Partner. Mit Freundinnen, die ebenfalls Mutter sind. Oder mit deiner Hebamme – sie kennt diese Gefühle aus ihrer Arbeit nur zu gut und kann dich kompetent und einfühlsam begleiten.

Auch dein Frauenarzt oder deine Ärztin kann eine gute Anlaufstelle sein, vor allem wenn du spürst, dass du aus dem emotionalen Tief nicht mehr allein herausfindest. Frühzeitig Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke und Fürsorge – auch für dein Baby.

Ein letzter Gedanke

Du darfst traurig sein. Du darfst müde sein. Du darfst Hilfe annehmen. Die erste Zeit mit Baby ist ein radikaler Neuanfang – mit allem, was dazugehört: Liebe, Chaos, Zweifel, Glück und Tränen.

Du bist nicht allein. Und du musst das nicht allein schaffen.

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