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Flaschenernährung mit Herz: Nähe, Geborgenheit und Vertrauen schenken

Wenn das Stillen nicht klappt oder du dich bewusst dagegen entscheidest, kann das viele Fragen und Gefühle auslösen. Vielleicht hast du ein schlechtes Gewissen, vielleicht fragst du dich, ob du deinem Baby etwas vorenthältst. Lass dir eines gesagt sein: Liebe, Nähe und Bindung entstehen nicht allein durch die Brust. Auch mit der Flasche kannst du deinem Baby all das geben, was es braucht – körperliche Nähe, Sicherheit, Geborgenheit und deine liebevolle Zuwendung.

In diesem Artikel findest du einfühlsame Informationen und praktische Tipps rund um das Thema Flaschenernährung – ganz ohne Wertung, dafür mit viel Verständnis und Fachwissen.

Warum sich manche Mütter für die Flasche entscheiden

Nicht jede Frau kann oder möchte stillen – und das ist in Ordnung. Medizinische Gründe, seelische Belastungen oder persönliche Entscheidungen können dabei eine Rolle spielen. Die gute Nachricht: Industriell hergestellte Säuglingsmilch ist heute sehr gut erforscht und streng kontrolliert. Dein Baby bekommt alles, was es für eine gesunde Entwicklung braucht.

💞 Flasche geben – und trotzdem eine enge Bindung aufbauen?

Ja, unbedingt! Die emotionale Nähe entsteht nicht durch die Art der Nahrung, sondern durch den liebevollen Umgang miteinander. Hier ein paar Tipps, wie du beim Flaschefüttern die Bindung stärkst:

  • Nimm dir Zeit: Mach das Füttern zu einem ruhigen Ritual. Kein Handy, kein Fernseher – nur du und dein Baby.
  • Halte Körperkontakt: Setz dich bequem hin, nimm dein Baby in den Arm, halte Augenkontakt und sprich leise mit ihm.
  • Wechsle die Seiten: So wie beim Stillen kannst du auch beim Fläschchen die Seite wechseln – das unterstützt die Symmetrie und fördert Nähe.
  • Erkenne Signale: Dein Baby zeigt dir, wann es Hunger hat und wann es satt ist. Vertraue auf sein Gefühl.

Welche Milchnahrung ist die richtige?

Das Angebot im Regal ist groß – hier ein kurzer Überblick:

  • Pre-Milch: Am besten erforscht und am ehesten an Muttermilch angelehnt. Sie enthält nur Milchzucker (Laktose) als Kohlenhydrat und kann ab der Geburt gefüttert werden – so oft und so viel dein Baby möchte.
  • 1er-Milch (Pro-Milch): Ebenfalls ab Geburt geeignet, enthält zusätzlich Stärke, was sie etwas sämiger macht. Sie sättigt viele Babys etwas länger – sollte aber nur nach Rücksprache mit der Hebamme oder Kinderärztin gegeben werden.
  • HA-Milch: „Hypoallergene“ Nahrung für Babys mit erhöhtem Allergierisiko (wenn z. B. ein Elternteil Neurodermitis, Heuschnupfen oder Asthma hat). Die Eiweiße sind so aufgespalten, dass sie vom Immunsystem weniger als fremd erkannt werden.

Tipp: Wechsle die Milchsorte nicht ohne Grund – Babys brauchen oft etwas Zeit, sich an eine neue Nahrung zu gewöhnen. Bei Fragen hilft deine Hebamme oder dein Kinderarzt weiter.

Fläschchen richtig zubereiten – so geht’s

Die Zubereitung von Säuglingsmilch ist einfach, aber einige Hygiene-Regeln sind wichtig, um Keime zu vermeiden:

  1. Hände waschen. Immer vor der Zubereitung.
  2. Flaschen und Sauger sterilisieren. Vor allem in den ersten Monaten – entweder im Vaporisator, in kochendem Wasser oder mit einem speziellen Mikrowellenbehälter.
  3. Frisches Wasser verwenden. Am besten abgekochtes Leitungswasser, das auf ca. 40 bis 50 °C abgekühlt ist.
  4. Milchpulver genau dosieren. Mit dem beiliegenden Löffel und nach Packungsanleitung. Zu viel Pulver kann die Nieren belasten.
  5. Flasche gut schütteln. Damit sich das Pulver vollständig auflöst.
  6. Temperatur prüfen. Ein Tropfen auf deinem Handgelenk sollte angenehm warm, nicht heiß sein.

Wichtig: Bereite die Nahrung immer frisch zu. Reste gehören in den Ausguss, nicht in den Kühlschrank.

Tipps fürs Füttern – mit Herz und Verstand

Flasche geben ist mehr als reine Nahrungsaufnahme – es ist ein Moment der Nähe, der Geborgenheit und der Zuwendung. Damit sich dein Baby beim Trinken rundum wohlfühlt und du sicher im Umgang mit dem Fläschchen wirst, helfen dir diese einfachen, aber wertvollen Tipps im Alltag:

  • Trinkpausen zulassen: Manche Babys trinken hastig und verschlucken sich. Kurze Pausen helfen beim Luftablassen und fördern ein entspanntes Trinken.
  • Bäuerchen machen lassen: Nach dem Füttern kurz aufrecht halten, leicht den Rücken streicheln – so kann geschluckte Luft entweichen.
  • Saugverhalten beobachten: Dein Baby sollte den Sauger mit den Lippen gut umschließen, langsam trinken und dabei möglichst wenig Luft schlucken.
  • Vertraue deinem Gefühl: Du bist die Expertin für dein Kind. Wenn es zufrieden ist, zunimmt und wach wirkt – dann machst du alles richtig.

🚫 Was Babys im ersten Lebensjahr nicht bekommen sollten

So sehr man seinem Baby auch etwas „Gutes“ tun möchte – manche Lebensmittel sind im ersten Lebensjahr ungeeignet und sogar gefährlich. Normale Kuhmilch gehört dazu: Sie enthält zu viel Eiweiß und Mineralstoffe, die die unreifen Nieren deines Babys überfordern können. Außerdem fehlen wichtige Nährstoffe, die ein Säugling braucht. Auch Hafer-, Soja- oder Mandeldrinks sind kein Ersatz für Säuglingsmilch – sie liefern nicht genug Energie und Nährstoffe für die gesunde Entwicklung deines Babys. Bitte gib deinem Kind im ersten Lebensjahr ausschließlich Säuglingsnahrung, Muttermilch oder nach Rücksprache mit Arzt oder Hebamme spezielle medizinische Produkte.

Wenn du unsicher bist, was dein Baby essen oder trinken darf, sprich mit eurem Kinderarzt oder eurer Hebamme – sie beraten dich gern.

Für dich zum Mitnehmen

Du bist eine liebevolle Mama – egal ob du stillst oder das Fläschchen gibst. Wichtig ist, dass du und dein Baby euch wohlfühlt. Nähe, Geborgenheit und liebevolle Zuwendung machen den Unterschied, nicht die Art der Milch.

Und wenn du mal Zweifel hast oder Fragen auftauchen: Sprich mit deiner Hebamme, deinem Kinderarzt oder anderen Müttern. Du bist nicht allein – und du machst das wunderbar.

Lesetipp: Babynest – kuschelige Geborgenheit oder unnötiges Risiko?

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