Geburt 3 Julia Schuster Mai 28, 2025
Du bist am Ende deiner Schwangerschaft angelangt. Der Bauch ist kugelrund, jede Bewegung beschwerlich – und du wartest sehnsüchtig auf dein Baby. Vielleicht ist der errechnete Geburtstermin sogar schon vorbei. Aber keine Sorge: Nur etwa vier Prozent aller Babys kommen tatsächlich genau am errechneten Termin zur Welt. Die meisten lassen sich ein bisschen mehr Zeit – und das ist völlig normal.
Ein Baby kommt, wenn es bereit ist. Doch wenn du dich in der 40. Schwangerschaftswoche oder später befindest, kann es unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll sein, sanft nachzuhelfen – immer in Rücksprache mit deiner Hebamme oder deinem Arzt.
Wenn du dich am Ende deiner Schwangerschaft befindest, kann es sinnvoll sein, die körpereigene Wehentätigkeit sanft zu unterstützen. Wichtig dabei: Diese Methoden helfen nur, wenn dein Körper wirklich bereit für die Geburt ist. Ist der Muttermund noch fest verschlossen oder das Baby nicht tief genug im Becken, nützt auch die beste Wehenförderung nichts. Und das ist okay – dein Baby entscheidet mit, wann es soweit ist.
In enger Absprache mit deiner Hebamme oder deinem Arzt kannst du folgende natürliche Methoden ausprobieren:
Sanfte körperliche Bewegung bringt nicht nur deinen Kreislauf in Schwung, sondern regt auch die Durchblutung im Beckenbereich an. Spazierengehen, leichte Hausarbeit, sanftes Yoga oder Treppensteigen können helfen, das Baby tiefer ins Becken zu bringen und Wehen zu fördern – sofern dein Körper schon in den Startlöchern steht.
Wärme fördert die Durchblutung und Entspannung – beides kann die Wehentätigkeit anregen. Ein warmes Bad, ein Wärmekissen auf dem unteren Rücken oder eine wohltuende Massage können helfen, das Hormon Oxytocin freizusetzen, das für Wehen mitverantwortlich ist. Achte dabei auf dein Körpergefühl: Wird dir schwindelig oder fühlst du dich unwohl, sofort abbrechen.
Sex ist eine der bekanntesten Methoden, um Wehen natürlich zu fördern – und das aus gutem Grund. Im männlichen Sperma ist Prostaglandin enthalten, ein Hormon, das dabei helfen kann, den Muttermund weicher zu machen. Auch der Orgasmus kann die Gebärmutter zu leichten Kontraktionen anregen. Wichtig: Sex ist nur dann erlaubt, wenn die Fruchtblase noch nicht geplatzt ist und keine ärztlichen Bedenken bestehen. Sprich im Zweifel mit deiner Hebamme.
Das gezielte Massieren der Brustwarzen – etwa 15 Minuten pro Seite mehrmals täglich – kann die Oxytocin-Ausschüttung steigern und dadurch Wehen fördern. Aber Vorsicht: Nicht übertreiben und nur unter Anleitung durch die Hebamme, da diese Methode tatsächlich recht wirksam sein kann.
Dieser Tee wirkt nicht direkt wehenauslösend, sondern bereitet den Körper sanft auf die Geburt vor, indem er das Gewebe im Beckenbereich weicher und elastischer macht. In der Regel wird er ab der 36. SSW empfohlen. Dosierung und Anwendung bitte immer mit deiner Hebamme besprechen.
Ein würziges Curry, scharfe Chili-Suppe oder ein gut gewürztes Thai-Gericht: Scharfes Essen regt den Stoffwechsel und die Verdauung an – und damit auch die Aktivität im Bauchraum. Bei manchen Frauen reicht das als kleiner Anstoß für erste Wehen. Aber bitte nur, wenn du scharfes Essen gut verträgst und keine Magenprobleme hast.
Eine sanfte Massage des Bauches mit warmem Öl kann nicht nur entspannend wirken, sondern auch die Durchblutung fördern. Bestimmte ätherische Öle – wie Eisenkraut oder Zimt – werden mit wehenfördernder Wirkung in Verbindung gebracht. Aber Vorsicht: Diese Öle sind sehr wirksam und sollten nur in winzigen Mengen verwendet werden – immer in Absprache mit einer Hebamme oder Aromatherapeutin.
Rezept für ein wehenförderndes Massageöl (nach Hebammenempfehlung):
Anwendung:
Den unteren Bauch sanft im Uhrzeigersinn massieren – gerne abends, als kleine entspannende Routine. Nicht anwenden, wenn du allergisch auf ätherische Öle reagierst oder dein Körper noch nicht geburtsbereit ist.
Hebammen und darauf spezialisierte Therapeuten setzen oft geburtsvorbereitende Akupunktur ein, um den Muttermund zu erweichen oder das Baby zu mobilisieren. Auch gezielte Druckpunkte an Händen und Füßen (Akupressur) können unterstützend wirken.
Fazit: All diese Methoden können helfen, die natürlichen Prozesse deines Körpers zu unterstützen – aber sie ersetzen nicht die ärztliche Einschätzung. Nie auf eigene Faust herumprobieren, sondern stets im Dialog mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bleiben. Dein Baby kommt dann, wenn es bereit ist – und darauf darfst du vertrauen.
Im Internet kursieren zahlreiche angeblich „wirksame“ Hausmittel. Aber: Viele davon sind riskant – für dich und dein Baby.
Finger weg! Diese Methode wirkt stark abführend und kann gefährliche Komplikationen verursachen, wie etwa eine starke Austrocknung oder stressbedingte Wehen beim Baby.
Auch das liest man leider immer wieder. Alkohol in der Schwangerschaft ist jedoch absolut tabu – gerade in dieser sensiblen Phase. Alkohol kann deinem Baby schaden und hat in der Geburtsvorbereitung nichts verloren.
So schwer es auch fällt – gerade in den letzten Tagen und Stunden: Hab Vertrauen in deinen Körper und dein Baby. Es gibt einen guten Grund, warum dein Kind sich noch ein bisschen Zeit lässt. Vielleicht ist die Lunge noch nicht ganz reif oder dein Baby braucht einfach noch ein paar Stunden, um sich auf den großen Moment vorzubereiten.
Dein Körper weiß, was er tut. Und deine Hebamme ist an deiner Seite, um dich sicher und liebevoll durch diese besondere Zeit zu begleiten.
Wenn du das Gefühl hast, es tut sich einfach nichts – sprich mit deiner Hebamme. Sie kennt dich, deine Schwangerschaft und deine Bedürfnisse. Vielleicht ist es tatsächlich Zeit für einen kleinen Anstoß. Doch bitte nie ohne professionelle Begleitung und niemals vor der 40. Schwangerschaftswoche.
Bleib liebevoll mit dir selbst, gönn dir Ruhe – und freu dich auf das Wunder, das bald beginnt.
Lesetipp: Geburtsplan: Wie du dich mit einem Plan auf die Geburt vorbereiten kannst
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